Zeit zu schenken oder  die Qual der Wahl

Wann sollte man sich Gedanken um Weihnachtsgeschenke machen? Das ist jedes Jahr wieder die Frage. Es gibt nicht wenige Menschen, die Schokoladennikoläuse im Oktober als unpassend verfrüht empfinden, aber in nullkommanix ist der November da und spätestens dann geistert einem doch ab und zu die Frage durch den Sinn: Was schenke ich heuer der Mama, dem Bruder, dem Liebsten, der Freundin?

Bei manchen ändert sich die Methode mit der Zeit auch: ich kenne jemanden, der früher am 23.12. in die Stadt gefahren ist, um Geschenke zu kaufen. Inzwischen hat er sich mit zunehmendem Alter zu einem Super-Rechtzeitigen entwickelt. Die Geschenke, die er besorgt hat, stehen bereits im September, schön verpackt, in einem separaten Raum und warten auf ihre Bestimmung. Sowas vermittelt ein gutes Gewissen, das er auch gerne rekapituliert: „DEIN Geschenk habe ich ja schon, da brauche ich mir gar keine Sorgen mehr machen!“

Auch abgesehen vom persönlichen Temperament des Schenkenden, ist eines unbestritten: Wenn man ein wirklich schönes, das heißt, persönliches Geschenk sucht, muss man sich etwas Zeit nehmen. Das gilt natürlich besonders für selbstgemachte Geschenke: Selbsteingekochte Marmelade, selbstgebrannter Schnaps, Genähtes, Gestricktes, Gebasteltes braucht Zeit – und zwar immer mehr, als man denkt. Doch auch bei gekauften Geschenken hat durch das verwirrend reiche Angebot der Schenkende die Qual der Wahl. Daher mein Rat, früh anzufangen. Es sei denn, man findet wie die kleine Lucia das einzig wahre Geschenk! Bei einem Spaziergang hob sie einen runden, klitzekleinen Stein auf und schenkte ihn mir mit bedeutungsvollem Blick. Ein Treffer! Genau diesen Stein hatte ich noch nicht! Ich werde mir einen Anhänger für mein Bettelarmband daraus machen lassen. Wenn also sich glücklich die richtige Gelegenheit auftut, sollten Sie spontan auf Ihr Gefühl hören und sofort zugreifen.

Viel Spaß und Erfolg dabei!

Zeit zu schenken oder die Qual der Wahl