Reif für die Insel? Reif für die Katze!

Es gibt vieles, was man für seine Gesundheit tun kann: Vitamine essen, genug schlafen, sich regelmäßig bewegen und die Vorsorgetermine einhalten.

Es gibt auch einige Dinge, die man nicht tun sollte, um gesund zu bleiben: zu viel Alkohol trinken, Bewegungsmangel, Rauchen, Übergewicht und eine hemmungsloses Tabletten-Gefuttere von Schmerzmitteln anstatt mutig den Arzt aufzusuchen. Besonders zahlt es sich im Sinne der Gesundheit aus, wenn man Streiten weglässt oder, so gut es geht, eindämmt. Inzwischen sind sich die Kardiologen einig, dass der soziale Unfrieden und die oft daraus resultierende Einsamkeit schlimmere Auswirkungen auf die Gesundheit haben als ab und zu eine Handvoll Gummibärchen zu viel. Jeder Mensch lebt von Sozialkontakten und das müssen nicht unbedingt stundenlange, tiefsinnige Gespräche sein: Einfach ein paar nette Worte mit dem Nachbarn wechseln oder der Kassiererin im Supermarkt ein Kompliment machen, kann den trüben Tag aufhellen und den kleinen, aber entscheidenden Schub Freude auslösen, der so wichtig für die Stimmung und also auch für die Gesundheit ist.

Witziger weise ist es oft gar kein Mensch, der einem zu mehr Gesundheit verhilft, sondern ein Tier. Forscher haben festgestellt, dass allein die ruhige Anwesenheit eines Tiers, sein unschuldiges Ein- und Ausatmen, den Blutdruck senkt. Hundebesitzer haben deutlich mehr Bewegung als andere und kommen unterwegs leichter ins Gespräch, Menschen mit Papagei oder Kanarienvogel kriegen mehr Besuch und als wir unseren Kater hatten, aber kein Auto, weil damit der Familienvater auf Dienstreise war, hatte ich dauernd Kontakt zu allen meinen Freundinnen und Nachbarinnen, weil jede von ihnen schon einmal den sensiblen Janosch zur Tierärztin gefahren hat. Auch wenn die Kids alle auf Rock im Park waren und der Randolf am anderen Ende der Welt: auf den Janosch war Verlass! Obwohl er an sich kein so bewegungsfreudiges Tier war, hatten wir gemeinsame sportliche Erlebnisse: Pünktlich um 18.00 Uhr am Samstag krabbelte er auf meinen Schoß und blinzelte fachkundig in die Sportschau, nickte dann verständig mit seinem weißen Köpfchen und kreiselte die rosa Tütenohren. Wir dachten eben dasselbe: Wieder ein blitzsauberes Tor von Julian Green!

Und die Welt war in Ordnung.

 

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Reif für die Insel? Reif für die Katze! - Glosse von Ruth Hanke

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