GEDICHT: Vatertag

Ist einem Mann ein Kind gegeben,
Hat er Arbeit für sein Leben.
Schon in den ersten Erdentagen,
Muss er es durch die Wohnung tragen.
Statt Sportschau gucken tut er laufen,
Die Erstausstattung einzukaufen.
Hatte er früher Mal frei:
Diese Zeiten sind vorbei!

Und für dies kleine Ungeheuer
Ist ihm im Leben nichts zu teuer:
Vom Wickeltisch zum Abitur,
Vom ersten Schuh zur ersten Uhr:
Wills Kind reiten, schwimmen, malen,
Immer muss der Papa zahlen.
Hat er die Kohle heimgebracht
Und Hausaufgaben überwacht,
Kummer getröstet manche Stunden
Aus jeder Krise rausgefunden
Dann kann man sagen, was man mag:
Verdient hat er den Vatertag!

Nur jene Burschen, die zu Zeiten
Begeistert auf dem Bierfass reiten,
Als wäre es das Ziel im Leben
Ein Koma-Saufen anzustreben,
Die keine Frau haben, kein Kind,
Kurzum: Die keine Väter sind
Und sich deshalb auch nicht sehr grämen,
Die braucht man ja nicht ernst zu nehmen.

 

Vatertag - Gedicht von Ruth Hanke
Gedichte von Ruth HankeVatertag

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