Interview mit Randolf Hanke

„Weißt Du noch?“

Unsere literarische Mitarbeiterin Ruth Hanke interviewt anlässlich der Verleihung des diesjährigen Fraunhofer Preises exklusiv für den Blauen Kurier, ihren Mann, Professor Dr. Randolf Hanke:

Ruth:
Erinnerst du dich noch an die Anfänge deiner beruflichen Laufbahn?

Randolf:
Nachdem man mich auf dem Gymnasium nicht mehr haben wollte, habe ich nach der Mittleren Reife eine Maschinenschlosserlehre angefangen. Die Motivation danach eine akademische Laufbahn einzuschlagen, verdanke ich meiner auch geistig brillanten Frau.

Ruth:
Warum ausgerechnet Physik?

Randolf:
Mein Lateinlehrer auf der Berufsoberschule hat in mir das Interesse an alter Philosophie geweckt und dein Vater hat mir ein Buch von Karl Friedrich von Weizsäcker geschenkt, das den Zusammenhang zwischen Philosophie und Wissenschaft herstellt: „Die Einheit der Natur.“ Die darin enthaltenen Erkenntnisse gaben den Ausschlag.

Ruth:
Im Jahr 2001 hast du den Fraunhofer Preis für das ISAR, Automatisches System zur intelligenten Röntgenprüfung bekommen. Dieses Jahr ist der Preis wieder an das EZRT unter deiner Leitung an Dr. Michael Böhnel, Nils Reims und Michael Salamon aus der Abteilung von Dr. Norman Uhlmann gegangen. Ihr habt den Preis für die große XXL CT mit Linearbeschleuniger bekommen, eine Apparatur, die ihr selbst entwickelt und gebaut habt, die es ermöglicht, auch große Flugzeugteile und ganze Autos auf einmal zu röntgen. Du hast wissenschaftlich und auch wirtschaftlich mit der Fraunhofer Gesellschaft viel erreicht. Kann man in der heutigen Zeit ehrlich bleiben, wenn man wirtschaftlichen Erfolg haben will?

Randolf:
Ja! Etwas anderes kommt auch gar nicht in Frage! Unwahrhaftigkeit hat auch manchmal deshalb eine Chance, weil man durch schnelle, Karriere-bedingte Jobwechsel die Folgen seines Handelns nicht mehr ausbaden muss, nach dem Motto: Nach mir die Sintflut!

Ruth:
Was sind deine künftigen Pläne?

Randolf:
Ich habe immer davon geträumt, als Musiker aufzutreten. Früher wollte ich Rockmusiker werden und die Musik spielt auch jetzt in meinem Leben eine große Rolle.

 

Ruth Hanke und Professor Randolf Hanke

Ruth:
(grinst) Das kann ja noch heiter werden! Du feierst demnächst den 60. Geburtstag. Welches waren bisher die schönsten Momente in deinem Leben?

Randolf:
(Kleine Auswahl)
Als ich dich im Hochzeitskleid gesehen habe und wir in die Kirche gefahren sind, die Geburt unserer drei Kinder, die ich miterleben durfte und als ich zum ersten Mal die kleine Enkeltochter Charlotte im Arm hielt, das war zum Weinen schön. Aber auch Ducati fahren…

Ruth:
Die schnelle Ducati 900 Supersport Desmode, ja.

Randolf:
Genau! Und unsere erste gemeinsame Amerikareise letzten Oktober, mit dir im Flugzeug sitzen über den Wolken, ach, es gibt so vieles. Mein Leben war durchsetzt von Glück und Gottes Segen. Bisher war´s einfach nur gut!

Ruth:
Danke für das Gespräch.

 

Ruth und Randolf Hanke

 


 

Dieses Interview von Ruth Hanke mit ihrem Mann wurde extra für den Blauen Kurier gemacht und ist im Heft Juli 2018 erschienen.

 

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