Abwehrkräfte
„Katze her und Decken!“, stöhnte Franziska, als sie an einem verregneten Herbsttag vom Gymnasium nach Hause kam. Durch ausfallende Züge war sie lange in der Kälte gestanden und ziemlich fertig mit den Nerven. Nach dem Essen kuschelte sie sich mit warmen Decken, heißem Getränk und dem geliebten Katzentier auf die Couch, wo der Janosch sein pelziges Köpfchen eifrig an ihrer Wange rieb und mit immer neuen Gesten liebevoller Anhänglichkeit ihre Aufmerksamkeit einforderte. Aber Franziska wurde nicht krank. Das war ein Glück, denn genauso wie ihr Vater hält sie Tabletten für überteuerte Smarties und die Pharmaindustrie für ein weltweites Syndikat mit der Lizenz zum Gelddrucken. Tatsächlich haben sich die Behandlungskosten für den ganz normalen grippalen Infekt in den letzten Jahren gefühlt verdoppelt, auch einiges, was zur Stärkung der Abwehrkräfte angeboten wird, ist nicht ganz billig.
Eine liebe Kollegin von mir, etwa siebzig Jahre alt, rank und schlank wie eine Tanne, wird auch selten krank. Sport? Ach nein, meint sie und erzählt von ihren vielfältigen, geistigen Interessen. Dass Körper und Geist zusammenhängen, weiß man; es gibt nichts Ungesünderes als Resignation und Passivität, aber dann erzählt sie von ihrem Hund, der dreimal täglich ordentlich Auslauf braucht. Kein Wunder, dass sie fit ist!
Gesundheitskosten sparen durch ein Haustier? Auch Katzenkörbchen und Hundefutter kosten schließlich Geld. Dafür ist ein Hund aber wie eine Garantie, dass man das Fitnessprogramm auch wirklich durchhält und eine Katze hat die Fähigkeit, einen die Welt ringsum mit ihrer Krankheit gänzlich vergessen zu lassen. Und welche Medizin hätte das jemals geschafft? Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit und verbringen Sie so viel Quality-Time wie möglich mit Ihrem Haustier! Katze her und Decken! Bleiben Sie gesund!